Hexe Sandra

Mein Tiny Start-Up

 

1. Warum hast du dein Unternehmen gegründet?

Ich wollte irgendwann in der Zukunft eh etwas anderes machen und etwas finden, das es mir erlaubt, selbstbestimmter zu arbeiten, zeitlich flexibel zu sein und voll hinter dem zu stehen, was ich mache und was meine Ideen und Gedanken sind.

Ich wollte schon immer magisch auch beruflich tätig sein. Zuerst war der Gedanke Autorin zu werden, aber dies habe ich nun mit meiner Leidenschaft als Hexe verbunden und somit vereint. Sollte mein Unternehmen stehen, wollte ich spätestens da zum nächstmöglichsten Zeitpunkt meine Arbeit als Rechtsanwaltsfachangestellte kündigen, aber das Schicksal kam mir zuvor und darüber bin ich mehr als nur glücklich!

In meiner Arbeit fühlte ich mich sehr unfrei. Ich kam an imaginäre Grenzen, die mir verboten waren zu überschreiben, obwohl ich qualifiziert dafür war. Die Kanzleien und der Beruf passten nicht mehr zu mir.

Ich war bereits einige Monate eine vollwertige Rechtsanwaltsfachangestellte und wurde trotzdem noch schlimmer als ein Azubi kontrolliert. Mich schränkte dies zusehends ein. Es war mir so gut wie unmöglich mein über die 3 Jahre gelerntes Wissen anzuwenden und auch die Fähigkeit der eigenen Formulierung von Schreiben und Schriftsätzen einzusetzen. Dies deprimierte mich zusehends und ich wurde immer unzufriedener und trauriger. Warum bin ich bereits fertig ausgebildet, wenn ich wie eine Praktikantin behandelt werde?

 

Warum ich letztendlich mein Witchy Magick Atelier gegründet habe, wie es heute ist, war nicht nur die Gelegenheit, die sich mir bot, sondern auch der Nutzen für andere. Alles begann mit dem Vertrieb von magischen Boxen mit einem Ritual und Zutaten. Heute vereint sich in meinem Unternehmen nicht nur die Nutzbarkeit für die Kunden, sondern auch die Fähigkeit als Autorin (Anleitungen, Kursleiterin und Bücher) und als freie Künstlerin (Zeichnungen und Ideen). Ich wage mich noch weiter hervor und habe die Idee gefasst, ein Kinderbuch zu zeichnen. Dies ohne dem Thema von Hexerei und Magie. Die Hauptrolle wird ein Stofftierchen meiner Kindheit bekommen. Mehr möchte ich noch nicht verraten.

 

Was mir bei meiner Gründung noch geholfen hat war, dass ich nicht mehr von anderen abhängig sein musste. Dies spornte mich ebenfalls an. Ich konnte nun selbst hinter mir stehen, da ich alles unterschreiben konnte, was ich sagte und dachte und selbst dafür Verantwortung übernehmen. Mir war es äußerst unangenehmen für Arbeitgeber zu arbeiten die gegenüber dem Kunden so kleine Tricks und Ausflüchte auf Lager hatten. Da konnte und wollte ich einfach nicht dahinter stehen!

 

Ich bereue dieses Fortschreiten oder diesen Schritt, den ich getan habe, noch immer nicht! Auch wenn es noch Engpässe und Startprobleme gibt. Aber die gibt es in jedem Unternehmen, was sich gerade neu gründet. Es ist alles sehr aufregend. Ich lerne von Tag zu Tag nicht nur im magischen Bereich dazu, sondern auch über das Drumherum eines eigenständigen Unternehmens, einem Tiny Startupunternehmen einer hexischen Tiny Startupperin.

 

Frei in der Arbeit zu sein, glücklich und entspannt waren meine Ziele.

 

2. Was war der Auslöser für deine Geschäftsidee?

„Das ist es!“

Der Auslöser meiner Geschäftsidee für den Anfang war ein ganz simpler: Auf Deutsch und in Deutschland gab es keine abonnierbaren Hexenboxen mit vollwertigen Ritualen.

Ich selbst weiß, wie schwer es sein kann etwas zu mögen und nicht viel zu verstehen, wenn es nicht auf der Muttersprache geschrieben oder gesprochen wird. Ich bin schon seit 2011 auf YouTube vertreten, und hier war die größte Anzahl von Zuschauern ebenfalls dankbar, dass es endlich einen Kanal dieser Art auf Deutsch gibt. Aus „Gesprächen“ unter den Videos, per E-Mail oder WhatsApp-Nachrichten weiß ich, dass meine Zuschauerschaft eher eine jüngere ist. Ich spreche hier von Teenies. Aber auch für Erfahrene in der englischen Sprache kann das Lesen etwas schwieriger werden, da es doch viele Fachbegriffe gibt, die man in der Schule nie gelernt hatte.

So begann ich mit der abonnierbaren Box und es steigerte sich auf mehrere abonnierbare Boxen und nun sogar feste Boxen zu bestimmten Zeiten, nämlich den Hexenfesten oder Rauhnächten. Diese gibt es nur limitiert und nur zu bestimmten Zeiten.

 

Ich besaß nun eine gewisse Freiheit und diese Freiheit ist immer eine Frage der Ansicht und Interpretation.

 

3. Wie erlebst du dein Kleinst-/Kleinunternehmertum? Worin liegen die größten Chancen, worin die größten Herausforderungen?

Ich finde es als großen Gewinn und Privileg, mein eigener Chef sein zu können und selbst zu entscheiden, wann ich was wie mache. Ich kann nach meiner eigenen Arbeitsmoral und Arbeitsart arbeiten, meine Ideen umsetzen und dabei sehr flexibel sein.

Mein Unternehmen erlebe ich sehr ausgeglichen und spaßig. Noch nach 1,5 Jahren kann ich immer noch nicht glauben, dass ich was ich mache beruflich ausübe. Es beginnt schon beim Aufstehen damit, dass ich mich nicht schwer fühle und mit richtig guter Laune oder leichtem Herzen in mein eigenes Büro gehen kann. Noch dazu kann ich weitestgehend Räucherungen anmachen, Kerzen oder meditative Musik laufen lassen, welche mir bei meiner Konzentration hilft.

Die größte Chance in meinem Kleinunternehmen ist die eigene Entwicklung. Es ist zwar Arbeit für mich Bücher zu lesen, damit ich Wissen anhäufen, ausprobieren und Erfahrungen weitergeben kann, aber es wirkt sich schon fast wie eine Sucht aus. Ich liebe Bücher. Eine weitere Chance betrifft nun die Familienentwicklung. Durch die eigene Einteilung der Arbeitszeiten und der Arbeit von zu Hause aus kann ich für unser neustes Mitglied (Welpe) in der Familie immer da sein. Noch arbeite ich alleine und selbständig. Von daher ist es einfacher kurzerhand vom Arbeitsplatz wegzugehen. Doch ich möchte auch dies ausbauen und einen Laden besitzen. Ich bin mein eigener Chef.

Die größte Herausforderung sind die speziellen und individuellen Wünsche der Kunden und Klienten. Ich freue mich immer wieder darauf einen solchen Auftrag anzunehmen und mich dieser Herausforderung zu stellen. Ich möchte jeden Auftrag so gestalten, dass der Kunde mit Leistung, Service und Preis zufrieden ist. Natürlich gibt es hier Grenzen, aber bisher gab es keine Probleme. Ich helfe gerne den Menschen bei ihren individuellen Problemen.

 

Mein noch in der Vision stehender Hexenladen soll ein Ort werden, an dem der Alltag vergessen werden darf und ein paar Stunden eine völlig andere, entspannte und ausgeglichene Welt betreten werden kann.

Die größten Chancen insgesamt hat man, wenn man echt und ehrlich ist. Auch wenn man mit der Zeit geht. Viel wichtiger ist noch, dass man seinen Beruf und seine Arbeit liebt. Dies wirkt sich immer auch nach außen hin aus.

 

Es lohnt sich auf jeden Fall für die eigenen Ideen, Visionen und Wünsche einzusetzen, nicht aufzugeben und Lösungen zu suchen.

 

4. was ist ein typischer Glücksmoment, den du immer wieder in deinem unternehmen erlebst?

„Juhu!!! Ein Problem und es braucht mich!“ Die beste Einstellung und Motivation für mich überhaupt.

 

Eins meiner Glücksmomente ist der, wenn ich eine neue Idee erfolgreich verwirklichen kann und dies nicht auf Teufel komm raus, sondern wenn es sehr viele Interessierte gibt und die Idee auch gebraucht wird. Ich schätze auch die Nähe zum Kunden.

Wie jeder andere Mensch auch, habe auch ich bei jedem neuen Auftrag eine gewisse Unsicherheit. Ich möchte es so passend wie möglich machen. Auch wenn ich mal etwas länger gebraucht habe, nicht nur, da ich alleine arbeite, sondern gerade keine Idee habe und nichts „hinrotzen“ möchte, wird meine Arbeit angenommen und geliebt.

Auch die Kontakte und Beziehungen zu den Kunden sind mein Glücksmoment. Hier entwickelt sich eine kleine Gemeinschaft, die über das Leben spricht. Hier wird sich über Höhen und Tiefen unterhalten.

 

Mein kreativer Prozess erlaubt es mir ziemlich unendlich frei zu sein und mich gleichzeitig auszudrücken. Mein Leben hat durch die Arbeit endlich wieder bzw. einen weiteren sehr erfüllenden Sinn gegeben. Ich liebe unheimlich das Gefühl von den ersten Gedanken zur Idee und zum fertigen Produkt oder Endergebnis. Ich teile vieles mit der Welt und dies macht mich glücklich.

Wir haben in der heutigen Zeit ein unheimliches Glück, dass wir uns so weltweit austauschen können und dies überhaupt möglich ist.

 

Der beste Kunde überhaupt, den man haben kann, ist ein wahrer FAN im wahrsten Sinne des Wortes. Und dieser kommt immer und immer wieder.

Was aber meine bisherigen Glücksmomente übersteigt ist das Leben mit meiner Frau, den Meerschweinchen, dem Welpen und unsere gemeinsame Zukunft.

 

 

5. Würdest du dein Unternehmen wieder genau so gründen oder etwas anderes machen?

An sich würde ich den Start meines Unternehmens in einem nächsten Leben wieder genau so gründen. Ich würde, wie ich es so oft in schwierigen Situationen mache, einfach auf die Energien und mein Bauchgefühl vertrauen und auch darauf, dass ich weiß, wenn der richtige Moment gekommen ist, dass dieser richtige Moment nun da ist.

Ich rate jedem mit relativ einfachen Mitteln und geringen Kosten zu starten. Da kann nicht viel kaputt gehen.

Klein und langsam vorwärts gehen, aber immer nach vorne schauen. J

 

„Happiness is not a destination.

It’s a way of life!”

 

 

 

 

Als Influencerin möchte ich natürlich wirken und bleiben, und trotzdem ein Vorbild sein. Kein Mensch ist perfekt, aber gespielt möchte ich meine Persönlichkeit auf keinen Fall darstellen.